Nehrim:Die Geschichte Vyns und der Schattengott... Oder meine Geschichte...

Aus Sureai
Wechseln zu: Navigation, Suche

< Nehrim: Gegenstände: Bücher

Die Geschichte Vyns

Verfasser: Arkt

Tausend Jahre nach dem Untergang Treomars wurde die ohnehin schon unstabile politische Lage Nehrims noch weiter erschüttert. Der Krieg zwischen Cahbaet und Erothin begann, und das geschundene Land wurde noch weiter zerrissen. Seit über tausend Jahren starben Millionen immer wieder für die selben Länder. Nach der Vertreibung der Götter durch den Tod Erodans übernahm zunächst Narathzul Arantheal, nach dessen Gefangennahme der Kanzler Barateon die Herrschaft über Nehrim, obwohl die ganze Zeit die Götter großes Interesse daran besaßen, das Land für sich zurück zu gewinnen.

An einem unbestimmten Tag wurde vor dem Ausbruch des Krieges ein Kind von unbekannten Eltern geboren.

Obwohl seine Heimat Ledur während des Krieges zerstört und seine Eltern getötet wurden, brachte man jenes Kind in das Kloster Tirin, welches abgeschieden in den weiten Wäldern des Faltrindtals lag, um es dort als Waisen aufwachsen zu lassen. Niemand ahnte, dass jener Waise viele Jahre später zu einer der größten und ältesten Legenden jenen Landes werden sollte. Viele werden scheitern, er wird Gott unter Menschen sein.

Der Waise unterlag der autoritären Erziehung der Mönche der Abtei, und sah dort nichts von der Welt, was weiter entfernt war, als es die Mönche zuließen.
Von niederem Stand, trat er als einfacher Schüler in den Magierorden Merzuls ein, völlig unwissend der Rolle, die er in der Geschichte noch spielen sollte.

Er erlebte die Vernichtung des Ordens durch Barateons Handlanger - welcher, angestiftet durch die Götter, handelte, die ihm gefälschte Informationen zukommen ließen, um Merzul zu fällen, welcher der entfesselten Macht Barateons nichts entgegensetzen konnte.
Dem Waisen gelang als einzigem Überlebenden die Flucht. Er schlug sich zum Bergkloster durch, wo ein alter Freund des Ordens, Callisto, ein vom Krieg abgeschiedenes Leben führte. Mit Callistos Hilfe gelang es dem Waisen, in der zerstörten Stadt Treomar Informationen über den geheimen Ort zu finden, an dem die Götter damals Narathzul Arantheal eingesperrt hatten. Gleichzeitig entdeckte er die vermisste Sternenkarte der Sternlinge in den Tiefen Treomars.

Doch Barateon ließ den Waisen verfolgen und es dauerte nicht lange, da wurde auch das Bergkloster von seinen Handlangern angegriffen. Der Waise musste durch die uralten Gänge der Zwerge, den Daromithstollen, flüchten, wo er den Sternlingen ihre lang ersehnte Sternenkarte überbrachte. Nach der Flucht gelang es dem Waisen, die Stadt Cahbaet zu betreten. Er verbündete sich mit den dortigen Rebellen, welche Barateon ebenfalls bekämpften, und befreite mit ihnen zusammen die Stadt von ihren Belagerern.

Anschließend führte er seine ursprüngliche Mission weiter - nämlich Narathzul Arantheal zu befreien, welcher Barateon sowie die Götter aus Vyn vertreiben und die Vorbestimmung des Tel Imaltath erfüllen wollte, ein von den Sternen angekündigter Gott, der die Welt wieder ins Gleichgewicht bringen sollte.

Nachdem er sich in Barateons Palast geschlichen hatte, gelang es dem Waisen, das Gefängnis Arantheals zu finden und er befreite diesen von seinen Ketten. Zusammen mit Arantheal befreite er das Bergkloster von seinen Belagerern und stürzte den Kanzler Barateon, womit die beiden Nehrim von einer Jahrhunderte langen Ära der Knechtschaft und Unterdrückung erlöst hatten.

Nach dem Sturz des Kanzlers schickte Arantheal den Waisen an, die Prophezeiung des Tel Imaltath aus dem alten Tempel des Schöpfers zu bergen. Dabei bat sich dem Waisen die Gelegenheit, ebenfalls in den engen Kreis derjenigen zu gelangen, die von der Vorbestimmung des Schicksals wussten. Nachdem die Vorbestimmung geborgen war, begann Arantheals Befreiungsschlag in Ostian, wo sich die totalitäre Glaubensherrschaft des Tempels eingenistet hatte. Auch hier war der Waise siegreich und befreite die Menschen Ostians, während es Arantheal gelang, die Götter auszuspionieren, um seinen lang gehegten Wunsch, nämlich der Tel Imaltath zu werden, erfüllen zu können.

Unverzüglich danach erfolge Arantheals Schlag gegen die Götter. Er schickte den Waisen an, eine der uralten und mächtigen Waffen, wie Arantheal mit dem Seelenschinder selbst eine führte, aus dem Tempel von Tyrat zu bergen, da nur mit solch einer Waffe ein Kampf gegen die Götter siegreich sein konnte.

Anschließend stellten sich die Beiden den Göttern und töteten vier von ihnen - Esara, Malphas, Saldrin und Morala. Als sie auf Tyr und Irlanda stießen, offenbarte Irlanda Narahtzul Arantheal, dass dieser ihr Sohn war. Als Nachkomme der Götter hatte dieser also göttliches Blut in den Adern, was es ihm unmöglich machte, die Vorherbestimmung des Tel Imaltath zu erfüllen. Der verbannte Seraph Arkt ergriff die Chance und tötete Arantheal, während Tyr und Iralanda zurück nach Inodan, der Stadt der Götter, flüchteten.

Der Waise ergriff anschließend mit Arkts Hilfe die Gelegenheit, die ihm die Vorbestimmung offenbarte, und folgte ihnen nach Inodan. Dort musste er feststellen, dass sich Göttin Irlanda das Leben genommen hatte, konnte aber einen gegen Tyr bestehen und erfüllte so die Vorherbestimmung des Schattengotts.

Zu diesem Punkt war ihm das ewige Rad des Schicksals noch nicht bewusst - dieses gab es schon lange vor den Göttern. Die Erhebung des Schattengotts ist vorherbestimmt, genau wie sein Fall. Zuerst bewirkt das Schicksal, dass sich besondere Magier als Götter erheben und über die Welt herrschen. Anschließend kommt ein menschlicher Tel Imaltath, um die Götter wieder zu stürzen. Aber eine Endherrschaft des Schattengotts ist nicht vorgesehen. Auch dieser muss danach fallen - und zwar unverzüglich, damit die Boten des Schicksals die jeweilige Welt wieder in ihren Ursprungszustand versetzen. In eine Zeit vor jeder Art der Götter.


Es ist der ewige Zyklus der Welten. Der einzige Zweck des Schattengottes ist die Absetzung der Götter. Diese Vorherbestimmung wurde sehr lange Zeit vor den Menschen geschrieben, vielleicht existierte sie schon vor der Schöpfung, vielleicht existiert die Schöpfung nur um einen Platz, eine Arena, zu bieten, in der die verschiedenen Mächte gegeneinander antreten sollen. Aber warum? Was soll die Vorherbestimmung überhaupt? Wir wissen die Antwort nicht, können nur spekulieren. Das Vorstellungsvermögen eines Menschen ist vielleicht viel zu beschränkt. Vielleicht sind wir ja alle nur ein Mittel zu Unterhaltung einer höheren Macht. Ein Spiel, das zwischen zwei Mächten ausgetragen wird...


Der Waise umging seinen Fall durch eine Vernichtung der Vorherbestimmung - er warf diese in den Malstorm des gewaltigen Sanktums unter Inodan, wodurch die Vorherbestimmung aus der Welt irgendwo in die Magiestürme geworfen wurde, und fortan an einem Ort jenseits von Raum oder Zeit existiert. Damit wurde die Gültigkeit des Schicksals außerkraft gesetzt und der Waise konnte mit Arkts Hilfe die Schicksalsbotin Sarantha besiegen, welche normalerweise die Schattengötter vernichtet.

Durch die Vernichtung der Vorherbestimmung verlor der Waise aber wieder seine gesonderte Macht als Schattengott - das Einzige, was ihm bleibt, ist die Unsterblichkeit auf natürlichem Wege. Weder Krankheiten noch das Alter wird ihm je etwas anhaben können. Für den Schattengott ist eine unnatürliche Todesursache vorherbestimmt, und diese hat er durch den Sieg über das Schicksal abgewendet.

Das Schicksal ist überwunden, nicht mehr zeitgemäß. Wir haben uns darüber hinweggesetzt. Unsere Welt hat sich darüber hinweggesetzt. Nie wieder wird ein Gott über Nehrim herrschen. Die Menschen werden es tun, ob das nun gut ist, oder nicht. Oder nicht?

Das ewige Rad des Schicksals scheint zu stehen. Aber ist das wirklich für immer so? Zeit ist für die Schöpfung nicht von Bedeutung, ebenso wenig wie alles was Sterbliche tun können. Sie sind nur Ameisen im grenzenlosen Ozean der Gezeiten.

Wenn es wirklich höhere Mächte gibt, die das Schicksal geschaffen haben, warum haben sie uns nicht aufgehalten? Oder haben sie dies, ohne dass wir davon wissen? Haben wir vielleicht nur die nächste Sphäre der Vorherbestimmung erreicht? Die Zeit wird es zeigen. Eines steht fest: Es geht immer weiter.