Nehrim:Schein und Sein

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Schein und Sein
von Hasdi Malton

Über die Ursprünge des Universums

Der exakte Ursprung des chaotischen Universums ist unklar. Manche glauben an die Theorie, nach der eine ungeheure kosmische Explosion die unendliche Vielzahl der Welten in das Universum geschleudert hat – Welten, die eines Tages Lebensformen von wundersamer und schrecklicher Vielfalt tragen werden.

Als diese Explosion unbekannten Ursprungs die Welten in das grosse Nichts des Seins beförderte, wurden zwei Elemente geschaffen, das Licht und die Finsternis. Aus diesen beiden Energien formten sich Lebewesen, die nur aus dem jeweiligen Element bestanden. Wir nennen sie heute die Schöpfer unserer Welt. Wohlgemerkt haben diese Wesen nichts mit den Lichtgeborenen zu tun, die von manchen als Schöpfer verehrt werden. Diese unbeschreiblichen Wesen von grenzenloser Macht und Stärke machten es sich zur Aufgabe, das Universum zu ordnen, neue Welten zu schaffen und das Leben auf diesen Welten zu ermöglichen. Sie sind die Schöpfer unseres Seins und unserer Existenz.

Die Welten verkörpern beide Energien, Dunkelheit und Licht, in Form des Zwielichts. Es kann kein Licht ohne Dunkelheit geben, keine Freud ohne Leid, kein Leben ohne Tod. Die Welt ist, wie sie ist, und sie wurde von zwei völlig gegensätzlichen Elementen geschaffen. Das Resultat ist, dass es in der Welt zwangsweise Gegensätze geben muss.

In diese Welten des Zwielichts entsandten die Urschöpfer ihres Elements entsprechende Wesen, die die Schicksals- und Weltfäden hüten und bewachen sollen.
Die Wesen des Lichtes wurden der Legende nach Eliath genannt, sie geben sich im Tempel der Schöpfer den Menschen zu erkennen, während die Wesen der Dunkelheit im Verborgenen bleiben, kaum ein menschliches Auge hat sie je erblickt. Man vermutet ihre Existenz in den Tiefen der Ozeane. Die Legende besagt, dass diese Wesen das Land formten, als die Welt noch jung war, und sie diese daraufhin sich selbst überließen.
Weder die Eliath, noch die Schöpfer scheinen sich aktiv in das Weltgeschehen einzumischen. Es wirkt ein wenig so, als wären sie Zuschauer eines selbst erschaffenen Theaterstücks, dessen Handlung nicht vollends vorbestimmt wurde, jedoch die Grundzüge in Vorherbestimmungen festgelegt wurden. Man gab einen Rahmen vor, und beobachtete anschließend, wie sich die Figuren innerhalb des Rahmens verhielten.
Die einzige Instanz, die aktiv in das Weltgeschehen eingreift, sind die Götter. Jedoch ist die Welt älter als sie, und sie bewegen sich auch nur innerhalb des festgeschriebenen Rahmens.
Die Eliath scheinen die Macht zu haben, den vorgeschriebenen Rahmen zu ändern, wenn es zu Fehlern in ihm kommen sollte, jedoch nicht, ihn gänzlich neu zu erschaffen. Die Fäden der Prophezeiungen bilden ein Muster, eine Art Stoff, und wenn es zu Löchern im Stoff kommt, schließen die Eliath sie wieder.

Allerdings brachten auch die Urenergie der Dunkelheit solche Wesen zutage. Ich konnte nie einen Namen für sie finden, die Geschichtsschreiber scheinen sich zu weigern, diesen Wesen einen Namen zuzuteilen. Möglicherweise ist ihre Aufgabe eine andere als die der Eliath. Ich bewege mich im Raum der Spekulation, doch meine Theorie ist, dass sie die Handlung des Theaterstücks voran treiben, keinen Leerlauf dulden, dafür sorgen, dass immer etwas passiert.
Sie säen Hass und Zwietracht in den Köpfen der Menschen, hetzen sie gegeneinander auf und zetteln Kriege an, damt die Welt einem ständigen Wandel unterliegt, der dennoch im vorgeschriebenen Rahmen bleibt, da die Einhaltung des Rahmens von den Eliath überwacht wird.

Es sieht also ganz danach aus, als spiele man ein Spiel mit den Sterblichen. Unsere Welt ist eine Arena, in der verschiedene Mäche eingesetzt werden, die gegeneinander kämpfen sollen. Ein Ende oder ein Sieg scheint nicht in Sicht und auch nicht Absicht zu sein.

Ich bin durch die ganze Welt gereist, habe Jahrzehnte das Schicksal studiert, und doch konnte mir kein Gelehrter sagen, was die Ursache dafür ist, dass es noch nie einen Zeitpunkt gab, in dem keine Kriege ausgefochten wurden. Das Rad des Schicksals dreht sich unermüdlich weiter und hinterlässt eine Spur aus Blut.