Enderal:Das Lied von den Vatyren

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Lyrics

Schön war sie und stolz,
die Herrscherin der Unterstadt.
Vatyra war ihr Name,
sie was gefürchtet und begehrt.


Bettler, Diebe, Mörder,
sie lagen ihr zufüßen.
Als Herrin der Verstoßenen
wurde sie verehrt.


Ob Seidentuch, ob Fass voll Wein,
Götterzunge, Edelsein;
was Diebesgut und Beute war,
das ging durch ihre Hand.


Ob Raub, Bestechung, Täuscherei,
das Mittel war ihr einerlei.
Das Handwerk des Verbrechens
war ihr wohlbekannt.


Schön war sie und stolz,
die Herrscherin der Unterstadt.
Wenn die Nacht hereinbrach
blieb sie schlaflos wie am Tage.


Mensch, Aeterna, Kreatur,
besuchten ihr Gemach.
Wer trinkfest war und ohne Scham,
den lud sie zum Gelage.


Im Herzen war sie längst schon leer,
doch gierte sie nach immer mehr.
Was ihr an Tugend übrig blieb
das schwand vom mal zu mal.


Wer immer auch zugegen war,
ihren Kelch den bot sie jedem dar.
Ein jeder durft ihn füllen,
doch ihr Durst war nicht zu stillen.

Schön war sie und stolz,
die Herrscherin der Unterstadt.
Ihr Leib trug nun zwei Früchte
und das Unglück wuchs heran.


Die Heiler waren ratlos
und keiner konnt's verhindern,
dass schneller als der Mond verging
die Niederkunft begann.


Den Körper riss es ihr entwei,
die Monster waren wach und frei.
Die Ziegenköpfe labten sich
an ihrer Mutters Resten.


Und jeder der zugegen war
verlor sein Leben schauderbar.
Seither kann die Vatyrenbrut
die schöne Welt verpesten.

Deutungsansätze

Das Lied stellt eine alte endraläische Volkslegende von der Entstehung der Vatyren dar.
Es handelt von Vatyra, einer Anführerin der Verbrecher in der Arker Unterstadt, die sich Ausschweifungen hingibt und als Resultat, zu aller Beteiligten Unglück, die ersten Vatyren zur Welt bringt.

Während exzessiver Alkoholkonsum nach endraläischen Sitten als sündhaft gilt (siehe das Lied vom Schwarzen Wächter), führt er jedoch nicht direkt zu Schwangerschaft, weshalb das "Dabieten ihres Kelches" als Metapher für Sex zu verstehen ist.
Aus den Zeilen "Ein jeder durft ihn füllen, doch ihr Durst war nicht zu stillen." lässt sich schließen dass dies geradezu nymphomanische Züge annahm.
Insbesondere den Zeilen "Mensch, Aeterna, Kreatur, besuchten ihr Gemach." ist zu entnehmen dass sie sich dabei nicht auf Menschen beschränkte, weshalb die Entstehung der Vatyren in diesem Lied wohl auf Sodomie zurückzuführen ist.
Da die beiden neugeborenen Vatyren die "Vatyrenbrut" der ganzen Welt bedingen, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um einen Jungen und ein Mädchen handelt.

Das Lied weist starke Parallelen zu der Geschichte "Das Goldene Haus" auf, in welcher ein junges endraläisches Ehepaar nach mehr strebt als ihren von Standes her zusteht, wodurch sie sich in die ersten Arp verwandeln.
In beiden Geschichten führt ein wegloses Verhalten zur Entstehung zweier Individuen einer neuen humanoiden, aber distinkt nichtmenschlichen Spezies, welche entkommen und zu Urvater und -mutter ihrer Art werden.

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