Enderal:Der Pfad, Buch 1: Das Chaos: Unterschied zwischen den Versionen

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===Vers I===
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===Vers I - 1===
  
Einst war die Welt ungespalten und nannte sich Pangora. Pangora war groß und mächtig und erstreckte sich vom heutigen Kilé bis hin zu Enderal. Kein Mensch herrschte dort, denn alles Leben war verschwunden, und von den Alten, den Pyräern, waren nur Ruinen verblieben. Und so wäre es geblieben, wäre nicht durch ein Mirakel Asâtoron entstanden – der erste Aeterna, die Geißel der Asche, der böswillige Herrscher über die frühen Tage.  
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Einst war die Welt ungespalten und nannte sich Pangora. Pangora war groß und mächtig und erstreckte sich vom heutigen Kilé bis hin zu Enderal. Kein Mensch herrschte dort, denn alles Leben war verschwunden, und von den Alten, den Pyräern, waren nur Ruinen verblieben. Und so wäre es geblieben, wäre nicht durch ein Mirakel Asâtoron entstanden – der erste Aeterna, die Geißel der Asche, der böswillige Herrscher über die frühen Tage.
  
===Vers II===
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===Vers II - 2===
  
 
In den ersten Jahrhunderten durchstreifte Asâtoron Pangora allein und formte die Welt nach seinem Geschmack. Doch schon immer war er verdorben, und es dürstete ihm nach Grauen und Tränen. So schuf er zwei Menschen: den aus Asche und den seines Bluts. Die Blutmenschen nannte er Aeterna, denn ihnen schenkte er langes Leben und magische Macht. Der Mensch aus Asche war schwach und lebte kurz, und ihn schuf Asâtoron, um den Aeterna – und ihm, der über allem stand – zu dienen.
 
In den ersten Jahrhunderten durchstreifte Asâtoron Pangora allein und formte die Welt nach seinem Geschmack. Doch schon immer war er verdorben, und es dürstete ihm nach Grauen und Tränen. So schuf er zwei Menschen: den aus Asche und den seines Bluts. Die Blutmenschen nannte er Aeterna, denn ihnen schenkte er langes Leben und magische Macht. Der Mensch aus Asche war schwach und lebte kurz, und ihn schuf Asâtoron, um den Aeterna – und ihm, der über allem stand – zu dienen.
  
===Vers III===
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===Vers III - 3===
  
 
Unter der Geißel Asâtorons und seiner Diener schufen die Aschemenschen Bauwerke und Städte. Groß war das Leid, das der Aschemensch zu tragen hatte! Doch mit jedem Jahr, das verstrich, wuchs Asâtorons böswilliger Wahnsinn, bis sich sein Hass nicht nur auf die Aschemenschen, sondern auch auf seine eigene Kinder, die Aeterna, zu richten begann. Und so kam es, das er den Tod alles Lebens befahl, war er doch von seiner eigenen Kreation verdrossen. Aus seinen Fingerspitzen schossen Blitze, die Paläste und Tempel zerstörten. Und jeder, der in seine vom Wahnsinn zerfressenen Augen sah, rammte sich selbst und seinem Nächsten ein Schwert in den Leib. So starben Aschemensch und Aeterna zugleich, bis kaum mehr als wenige Hundert übrig blieben.
 
Unter der Geißel Asâtorons und seiner Diener schufen die Aschemenschen Bauwerke und Städte. Groß war das Leid, das der Aschemensch zu tragen hatte! Doch mit jedem Jahr, das verstrich, wuchs Asâtorons böswilliger Wahnsinn, bis sich sein Hass nicht nur auf die Aschemenschen, sondern auch auf seine eigene Kinder, die Aeterna, zu richten begann. Und so kam es, das er den Tod alles Lebens befahl, war er doch von seiner eigenen Kreation verdrossen. Aus seinen Fingerspitzen schossen Blitze, die Paläste und Tempel zerstörten. Und jeder, der in seine vom Wahnsinn zerfressenen Augen sah, rammte sich selbst und seinem Nächsten ein Schwert in den Leib. So starben Aschemensch und Aeterna zugleich, bis kaum mehr als wenige Hundert übrig blieben.
  
===Vers IV===
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===Vers IV - 4===
  
 
Aber auch diese sollten sterben, und gestorben wären sie. Doch da öffnete sich der Himmel, und ein Stern, gigantisch und in Flammen stehend, schoss herab. Und er zerschlug Pangora in sechs große Teile und etliche Splitter – und so ward Vyn, die Welt, auf der wir heute leben. Ein Lügner ist der, der zu wissen behauptet, Asâtorons Schicksal zu kennen! Nie wieder wurde er gesehen.  
 
Aber auch diese sollten sterben, und gestorben wären sie. Doch da öffnete sich der Himmel, und ein Stern, gigantisch und in Flammen stehend, schoss herab. Und er zerschlug Pangora in sechs große Teile und etliche Splitter – und so ward Vyn, die Welt, auf der wir heute leben. Ein Lügner ist der, der zu wissen behauptet, Asâtorons Schicksal zu kennen! Nie wieder wurde er gesehen.  
  
===Vers V===
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===Vers V - 5===
  
 
Müde vom Krieg verteilten sich die wenigen Aschemenschen und Aeterna, die verblieben waren, auf den Kontinenten. Groß war der Groll, den die aus Asche den Langlebigen gegenüber empfanden, aber größer war die Müdigkeit und die Erschöpfung nach Asâtorons Blutwahn. Und so vermischten sich die Aeterna mit den Aschemenschen, und ihr Blut wurde unrein. Ihre spitzen Ohren schrumpften, und ihre Lebenszeit verkürzte sich auf kaum mehr als ein Jahrhundert. Auch ihre magische Gabe erlosch oder wurde zu einem Schatten dessen, was Asâtoron ihnen geschenkt hatte.  
 
Müde vom Krieg verteilten sich die wenigen Aschemenschen und Aeterna, die verblieben waren, auf den Kontinenten. Groß war der Groll, den die aus Asche den Langlebigen gegenüber empfanden, aber größer war die Müdigkeit und die Erschöpfung nach Asâtorons Blutwahn. Und so vermischten sich die Aeterna mit den Aschemenschen, und ihr Blut wurde unrein. Ihre spitzen Ohren schrumpften, und ihre Lebenszeit verkürzte sich auf kaum mehr als ein Jahrhundert. Auch ihre magische Gabe erlosch oder wurde zu einem Schatten dessen, was Asâtoron ihnen geschenkt hatte.  
  
===Vers VI===
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===Vers VI - 6===
  
 
Kleine Menschen traten aus den Trümmern des Sterns hervor und nannten sich Sternlinge. Das zweite Zeitalter hatte begonnen.
 
Kleine Menschen traten aus den Trümmern des Sterns hervor und nannten sich Sternlinge. Das zweite Zeitalter hatte begonnen.
  
===Vers VII===
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===Vers VII - 7===
  
 
Zivilisationen entstanden auf den Kontinenten, und Städte wurden erbaut. Sowohl Menschen als auch Halb-Aeterna und Sternlinge sehnten sich nach Frieden. Doch mit dem Ende von Asâtorons Knechtschaft schwanden auch die Fesseln, die sie einst an ihren Platz gebunden hatten! Und so folgte eine Ära von Machtgier, Gewalt und Krieg, wollte doch jeder auf dem Thron sitzen und herrschen!
 
Zivilisationen entstanden auf den Kontinenten, und Städte wurden erbaut. Sowohl Menschen als auch Halb-Aeterna und Sternlinge sehnten sich nach Frieden. Doch mit dem Ende von Asâtorons Knechtschaft schwanden auch die Fesseln, die sie einst an ihren Platz gebunden hatten! Und so folgte eine Ära von Machtgier, Gewalt und Krieg, wollte doch jeder auf dem Thron sitzen und herrschen!
  
===Vers VIII===
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===Vers VIII - 8===
  
 
Fast viertausend Jahre sollte die Ära des Chaos anhalten, und wieder schien es, als stünde dem Leben die Vernichtung bevor, waren doch Menschen, Aeterna und Sternlinge gleichermaßen unfähig, einander zu schätzen und in Frieden zu leben. Doch da erschien ein Licht im Himmel, und mit ihm sieben Gestalten, groß wie Türme. Die Völker, blind vor Blutdurst und Verderbnis, bewarfen sie mit Magie und beschossen sie mit Pfeilen. – Doch kein Feuerball, kein Armbrustbolzen drang durch zu den himmlischen Gestalten. Und da legten die Menschen ihre Waffen nieder und fielen auf die Knie, begriffen sie doch, dass vor ihnen Götter standen. Und alle sieben ergriffen das Wort, ihre Stimme rein und klar wie geschmolzener Kristall.
 
Fast viertausend Jahre sollte die Ära des Chaos anhalten, und wieder schien es, als stünde dem Leben die Vernichtung bevor, waren doch Menschen, Aeterna und Sternlinge gleichermaßen unfähig, einander zu schätzen und in Frieden zu leben. Doch da erschien ein Licht im Himmel, und mit ihm sieben Gestalten, groß wie Türme. Die Völker, blind vor Blutdurst und Verderbnis, bewarfen sie mit Magie und beschossen sie mit Pfeilen. – Doch kein Feuerball, kein Armbrustbolzen drang durch zu den himmlischen Gestalten. Und da legten die Menschen ihre Waffen nieder und fielen auf die Knie, begriffen sie doch, dass vor ihnen Götter standen. Und alle sieben ergriffen das Wort, ihre Stimme rein und klar wie geschmolzener Kristall.

Aktuelle Version vom 20. April 2018, 10:02 Uhr

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Der Pfad, Buch 1: Das Chaos

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Literatur Der Pfad, Buch 1: Das Chaos
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
3
Autor
Unbekannt
Bemerkungen


Fundorte


Inhalt

Vers I - 1

Einst war die Welt ungespalten und nannte sich Pangora. Pangora war groß und mächtig und erstreckte sich vom heutigen Kilé bis hin zu Enderal. Kein Mensch herrschte dort, denn alles Leben war verschwunden, und von den Alten, den Pyräern, waren nur Ruinen verblieben. Und so wäre es geblieben, wäre nicht durch ein Mirakel Asâtoron entstanden – der erste Aeterna, die Geißel der Asche, der böswillige Herrscher über die frühen Tage.

Vers II - 2

In den ersten Jahrhunderten durchstreifte Asâtoron Pangora allein und formte die Welt nach seinem Geschmack. Doch schon immer war er verdorben, und es dürstete ihm nach Grauen und Tränen. So schuf er zwei Menschen: den aus Asche und den seines Bluts. Die Blutmenschen nannte er Aeterna, denn ihnen schenkte er langes Leben und magische Macht. Der Mensch aus Asche war schwach und lebte kurz, und ihn schuf Asâtoron, um den Aeterna – und ihm, der über allem stand – zu dienen.

Vers III - 3

Unter der Geißel Asâtorons und seiner Diener schufen die Aschemenschen Bauwerke und Städte. Groß war das Leid, das der Aschemensch zu tragen hatte! Doch mit jedem Jahr, das verstrich, wuchs Asâtorons böswilliger Wahnsinn, bis sich sein Hass nicht nur auf die Aschemenschen, sondern auch auf seine eigene Kinder, die Aeterna, zu richten begann. Und so kam es, das er den Tod alles Lebens befahl, war er doch von seiner eigenen Kreation verdrossen. Aus seinen Fingerspitzen schossen Blitze, die Paläste und Tempel zerstörten. Und jeder, der in seine vom Wahnsinn zerfressenen Augen sah, rammte sich selbst und seinem Nächsten ein Schwert in den Leib. So starben Aschemensch und Aeterna zugleich, bis kaum mehr als wenige Hundert übrig blieben.

Vers IV - 4

Aber auch diese sollten sterben, und gestorben wären sie. Doch da öffnete sich der Himmel, und ein Stern, gigantisch und in Flammen stehend, schoss herab. Und er zerschlug Pangora in sechs große Teile und etliche Splitter – und so ward Vyn, die Welt, auf der wir heute leben. Ein Lügner ist der, der zu wissen behauptet, Asâtorons Schicksal zu kennen! Nie wieder wurde er gesehen.

Vers V - 5

Müde vom Krieg verteilten sich die wenigen Aschemenschen und Aeterna, die verblieben waren, auf den Kontinenten. Groß war der Groll, den die aus Asche den Langlebigen gegenüber empfanden, aber größer war die Müdigkeit und die Erschöpfung nach Asâtorons Blutwahn. Und so vermischten sich die Aeterna mit den Aschemenschen, und ihr Blut wurde unrein. Ihre spitzen Ohren schrumpften, und ihre Lebenszeit verkürzte sich auf kaum mehr als ein Jahrhundert. Auch ihre magische Gabe erlosch oder wurde zu einem Schatten dessen, was Asâtoron ihnen geschenkt hatte.

Vers VI - 6

Kleine Menschen traten aus den Trümmern des Sterns hervor und nannten sich Sternlinge. Das zweite Zeitalter hatte begonnen.

Vers VII - 7

Zivilisationen entstanden auf den Kontinenten, und Städte wurden erbaut. Sowohl Menschen als auch Halb-Aeterna und Sternlinge sehnten sich nach Frieden. Doch mit dem Ende von Asâtorons Knechtschaft schwanden auch die Fesseln, die sie einst an ihren Platz gebunden hatten! Und so folgte eine Ära von Machtgier, Gewalt und Krieg, wollte doch jeder auf dem Thron sitzen und herrschen!

Vers VIII - 8

Fast viertausend Jahre sollte die Ära des Chaos anhalten, und wieder schien es, als stünde dem Leben die Vernichtung bevor, waren doch Menschen, Aeterna und Sternlinge gleichermaßen unfähig, einander zu schätzen und in Frieden zu leben. Doch da erschien ein Licht im Himmel, und mit ihm sieben Gestalten, groß wie Türme. Die Völker, blind vor Blutdurst und Verderbnis, bewarfen sie mit Magie und beschossen sie mit Pfeilen. – Doch kein Feuerball, kein Armbrustbolzen drang durch zu den himmlischen Gestalten. Und da legten die Menschen ihre Waffen nieder und fielen auf die Knie, begriffen sie doch, dass vor ihnen Götter standen. Und alle sieben ergriffen das Wort, ihre Stimme rein und klar wie geschmolzener Kristall.