Enderal:Ein Dorf in Aufruhr

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Ein Dorf in Aufruhr

Bücher Ein Dorf in Aufruhr
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
5
Autor
Unbekannt
Bemerkungen
-

Ein Dorf in Aufruhr ist ein Buch in Enderal – Die Trümmer der Ordnung.


Fundorte


Inhalt

Ein Wandersmann trat in das Dorf,
Er war ein Fremder von weit her
Sein Umhang lang und oft geflickt
verhüllte sein Gesicht ...

Es war Abend, als der Fremde in die Taverne kam und, ohne sich umzusehen, auf den Tresen zuging. Er beugte sich zum verwunderten Wirt vor, seine knorrigen Hände auf das Holz gestützt, und flüsterte ihm etwas für die anderen Anwesenden Unverständliches zu. Erstaunt sah ihn der Wirt an, nickte, und ging mit dem Fremden zum Hinterzimmer. Er rief noch seine Gefährtin und wies sie an, den Tresen zu übernehmen. Dann verschwand er mit dem Fremden.

Gerade als die Holztür ins Schloss fiel, brach ein allgemeines Gemurmel unter den Gästen aus. Bauern, Handwerker, Tagelöhner - für sie alle war dies ein ausgesprochen ungewohnter Anblick, war der alte Wirt doch sonst so skeptisch gegenüber Fremden. Wer war dieser Kerl mit seinem Stock und dem langen Mantel? Nach einigen Minuten schließlich trat der Wirt aus dem Raum heraus vor die Leute. Sorgenfalten zerfurchten sein Gesicht.

"Ich muss euch allen etwas Wichtiges mitteilen." Er richtete sich auf und räusperte sich. "Wie mir soeben berichtet wurde, entsteht hier im Dorf eine magische Verwerfung. Wildmagier haben in den nahen Höhlen wegelose Experimente durchgeführt, die dazu führen, dass bald ungeheuerliche Dinge geschehen werden. Uns bleibt keine andere Möglichkeit, als das Dorf zu verlassen". Der Wirt versuchte sichtlich, aufrecht zu bleiben und ruhig zu wirken, doch seine Angst verhinderte es.

Nach einigen Sekunden der Stille fragte ein Zimmermann: "Eine magische ... was?! Was soll das bitte heißen?!" Erneut richtete sich der Wirt auf, auch wenn seine Augen auf den Boden gebannt waren. "Eine magische Verwerfung. Unsere Realität ist hier im Dorf aus den Fugen geraten."

Als klar wurde, dass auch jetzt noch keiner der Anwesenden wirklich verstand, worum es ging, trat der Fremde aus dem Schatten hervor, stellte sich vor den Wirt und sprach mit klarer Stimme zu den Anwesenden: "Die Magie baut auf einem Gefüge auf, das unsere Welt im Innersten zusammenhält. Manche vermögen dieses Gefüge zu verändern, zu verbiegen und zu strecken, was allgemein als zaubern bekannt ist. Dabei werden Kräfte aus anderen Eventualitäten herangezogen und für eine kurze Zeit in unsere Realität gerufen. Doch hier im Dorf ist durch die wegelosen, wildmagischen Experimente ein Riss zwischen den Eventualitäten entstanden, durch den furchtbare Energien und Kreaturen in unsere Welt dringen werden."

Die Unruhe erfüllte nun den ganzen Raum, bis ein Tagelöhner laut das aussprach, was nun allen durch den Kopf ging: "Und ... dagegen kann man nichts tun? Kann man diesen Riss nicht wieder zusammenflicken?". Der Fremde senkte seinen Kopf, der immer noch von der tiefen Kapuze seines Umhangs bedeckt wurde. "Der Riss wird derzeit immer größer, auch wenn seine Auswirkungen Malphas sei dank noch keinen Schaden angerichtet haben. Nur durch große Anstrengungen der Arkanisten des Heiligen Ordens kann er eingedämmt werden. - Doch es ist wahrscheinlich unmöglich, den Riss vollständig zu schließen. Alles was wir tun können ist zu verhindern, dass er größer wird und sich ausbreitet. Es tut mir leid."

Mit diesen Worten wandte sich der Fremde zur Tür, trat hinaus, und schaute ein letztes Mal zurück, den Blick auf den Wirt gerichtet. "Macht es gut, Meydames und Meysers. Noch könnt ihr alle diesen Ort verlassen und euch ein grausames Schicksal ersparen. Doch die Zeit läuft." Schnell wandte sich der Fremde um, schloss die Tür und verschwand in der stürmischen Nacht.

Ein Dorf in Aufruhr, was ist zu tun?
Die Alten sind sich sicher
Sie bleiben dort, in ihrer Heimat
Sie werden niemals geh'n.

Die Jungen aber fürchten sich
Sie packen ihre Sachen
Doch in Liebe zu den Alten
Bleiben sie nun steh'n:

"Ihr sturen Alten, seht ihr nicht
Die Gefahr ist unaufhaltsam
Und Malphas' Pfad, dem müsst ihr folgen,
was auch immer wird gescheh'n ..."