Enderal:Lyrische Ergüsse und andere Fluide: Ein Leitfaden zu Prinz Miths Poesie

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Lyrische Ergüsse und andere Fluide: Ein Leitfaden zu Prinz Miths Poesie

Bücher Lyrische Ergüsse und andere Fluide: Ein Leitfaden zu Prinz Miths Poesie
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
6
Autor
G.A. v. M.
Bemerkungen
-

Lyrische Ergüsse und andere Fluide: Ein Leitfaden zu Prinz Miths Poesie ist ein Buch in Enderal – Die Trümmer der Ordnung.


Fundorte


Inhalt

Sturm und Drang - Leitfaden zum Verständnis der gesammelten Werke von Prinz Adreyu von Mith
Verfasst von G.A. v. M.

Prinz Adreyu von Mith ist ohne Frage einer der bedeutesten Dichter unserer Zeit. Zahllose Intellektuelle von ganz Vyn reisten bereits nach Ark, seiner Wahlheimat, um dort den passionierten Vorträgen des Künstlers zu lauschen.

Geschickt verbindet er klassische Metrik mit leidenschaftlicher, urtümlicher Klangmalerei, um so seinen innersten Gefühlen auf nie dagewesene Art und Weise Ausdruck zu verleihen. Dennoch bezeichnete ein hochangesehener qyranischer Gelehrter seine Werke einst als stellenweise sehr herausfordernd, selbst für einen geschulten, intellektuellen Verstand, und wünschte nach einer Interpretationshilfe für die geistigen Ergüsse des literarischen Lichtgeborenen.

Dieses Büchlein erfüllt genau diesen Zweck: Es soll dem interessierten Poesiefreund helfen, ein tieferes Verständnis der genialen Geistesblitze des Prinzen Adreyu von Mith zu erlangen. Eine Warnung vorweg: Wenn Ihr Bücher von Jornas Schmied zu Eurer Sammlung zählt, solltet Ihr dieses Werk sofort den Flammen übergehen, da Euch die visionären Gedankengänge Miths ohnehin verschlossen bleiben werden.

Werk 1: In den Fesseln der Lust

Einst stand ich auf den nassen Felsen
vor Nymphen aus vergangen Zeiten
Uhhhh! Ahhhh! Oh ja!

Sinnlich wie die süße Sünde
verführn' sie mich mit kecken Reizen
Mmmmm! Lecker! Schmeckt wie Kirschen!

Wie sie die Brüste an mich reiben
Bringt mein Poetenherz zum Leiden.
Weh! Weh! Weg! Weg! Weg!

Sie schürzt die Lippen, tief und rot
Durchtriebnes' Spiel! Welch' tiefe Not!
Ahhhhh! Uhhh! Brachiale Lust!

Mit starken Willen, kaum noch Kraft
Hab ichs dann schließlich doch geschafft.
Jippie!

Unmissverständlich schildert der Poet hier den Kampf eines Seefahrers gegen die Betörungskraft der Feuernymphen, die den Legenden nach in den Buchten des namensgebenen Meers zu finden sind.
Messerscharf und dennoch sanft beschwört er in der ersten Strophe machtvolle Bilder, die durch Worte wie "vergangen", "nass" und "Zeit" eine dramatische Note erlangen, welche an die Zeit der "Endraläischen Epik" erinnert.
Aber kaum haben wir uns durch seine wohlgewählten Worte behutsam fallen gelassen, reißt er uns sofort mit einem scheinbaren Stilbruch aus der trügerischen Sicherheit: "Uhhhh! Ahhhh! Oh ja!", schreien uns die Zeilen archaisch entgegen und erwecken in uns sofort Gefühle hemmungsloser Lust und Versuchung.
In der nächsten Strophe zieht uns das renommierte Genie noch tiefer in den Strudel der Sexualität, als er wortgewandt beschreibt, wie die Nymphen unser lyrisches Ich voller Weiblichkeit zu ihnen - und damit in den sicheren Tod - zu treiben versuchen.
Für einen kurzen Moment wird der Held schwach, was sich in den Worten "Mmmmm! Lecker! Schmeckt wie Kirschen" äußert, die voller Sarkasmus auf die urtümliche Hilflosigkeit, in der uns je nach Präferenz eine schöne Frau oder ein schöner Mann reißen kann, hinweist.
Bewusst wählt der Poet mit der "Kirsche" eine sinnlich-süße Frucht, was einen Bezug zum zweiten Vers herstellt und die erbarmungslose Zwickmühle symbolisiert, in der sich der lyrische Held nun befindet - Soll er die FLucht oder die FRucht (auch hier wieder eine tiefsinnige Alliteration, unterscheiden sich die beiden Worte doch nur in einem Buchstaben!) ergreifen?
An seine Gefährtin und seine Heimat in Ark denkend, steigert der Dichter in der folgenden Strophe das Leid des gewieften Seemannes ins Unermessliche, als sich die Nymphen eksastisch an seinen Körper reiben, und ihn die Rundungen ihrer prallen, wohlgeformten Lustknospen spüren lassen. Erstmals kommt in den gutturalen Lauten auch das endlose Leid zum Vorschein, das sich nun im Herz des lyrischen Ichs breit macht: "Weh! Weh! Weg! Weg! Weg!". Auch hier verwendet der visionäre Poet wieder bewusst eine Alliteration.
Schließlich erreicht das unartige Gedicht in der vierten Strophe seinen emotionalen Höhepunkt. Während die lüsternen Meerjungfrauen den Seemann weiter mit ihren Reizen in den Abgrund zu ziehen versuchen, explodiert in dessen Kopf förmlich ein Sturm aus Zweifeln, Existenzangst und wegeloser Versuchung. "Ahhhh! Uhhhh! Brachiale Lust!"
(An dieser Stelle sei anzumerken, dass der Poet die Worte "Brachiale Lust" nur widerwillig hinzugefügt hat, um seinen nicht ganz so belesenen, aber versuchenden Intellektuellen das Thema seines lyrischen Meisterwerks greifbarer zu machen. - Eine Tugend, die nur wenige Dichter besitzen und die eindeutig für die menschliche Größe des Prinzen spricht.)
Dann wird der beglückte Leser schlussendlich erlöst, mitgenommen von dem herzzereißenden, epischen Kampf eines ehrlichen Mannes gegen seine ursprünglichen Triebe.
Um das von der Emotionalität des Gedichtes mitgenommene Gemüt des Lesers nicht allzu melancholisch in die reale Welt zurückzuführen, fügt das Genie noch ein müdes "Jippie!" an das Ende des letzten Verses, ein verzweifelter, erleichterter Ausruf des tapferen Seemannes, der jene schicksalsträchtige Begegnung mit den lüsternen