Enderal:Mythen und Legenden: Die Riesenechse

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Mythen und Legenden: Die Riesenechse

Bücher Mythen und Legenden: Die Riesenechse
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
25
Autor
Erzmagister Gawayn Girathû
Bemerkungen

Mythen und Legenden: Die Riesenechse ist ein Buch in Enderal – Die Trümmer der Ordnung.


Fundorte


Inhalt

Mythen und Legenden, Band 4: Der Berg in der Wüste
verfasst von Erzmagister Gawayn Girathû, 8111 n. St.

In jüngster Zeit erzählen die Mütter aus Dünenhaim ihren Kindern vom "Berg in der Wüste", um ihnen den Übermut auszutreiben, der die Wegestreue besonders in den jungen Jahren oft herausfordert.

Die Worte handeln von einem Wildmagier, der sich in die Pulverwüste zurückzog, um sich voll und ganz der Entropie hinzugeben - und Wesen aus anderen Realitäten in unsere Welt zu zerren. Anfangs waren es wohl nur Haare und Schuppen, später auch einzelne Gliedmaßen, und letztendlich vollständige Tiere. An Menschen oder gar spektralen Wesen und Verlorenen hatte er scheinbar kein Interesse.

Nach ein paar Regenzeiten, die man bei uns im Herzland gleichermaßen in Winter umrechnen kann, war er so geschickt im Anwenden der verbotenen Magie, dass er sich nicht mehr damit begnügte, die Tiere aus der Wüste herbei zu rufen. Sein Problem bestand nämlich darin, dass die alternativen Realitäten der unseren sehr ähnlich waren. Zwar sah er dort zuweilen auch eine Großkatze, die keiner uns bekannten glich, bunte, langgliedrige Vögel, oder auch hagere, tiefschwarze Knochenreißer, aber mit der Zeit kannte er auch diese fremden Wesen zur Genüge. Denn immer, wenn er eine Kreatur aus dessen Existenz zog, fokussierte er sich darauf, sie in einem Käfig landen zu lassen, den er extra dafür angefertigt hatte. Nach genauerer Betrachtung und dem Anfertigen einer Zeichnung brachte er sie zurück in ihre Realität - sein Ansporn bestand anscheinend in der Forschung.

Da der Wildmagier, dessen Name nicht überliefert ist, es nicht vermochte, sich in dem Meer der Realitäten räumlich zu orientieren, versuchte er Realitäten zu finden, die sich zeitlich von der unseren unterschieden. Zu seinem Erstaunen gelang es ihm eines Tages ohne weitere Übung, seinen Geist in einer sehr weit zurückliegenden Realität zu verankern. Er wurde schnell fündig, und voller Freude über das, was sein geistiges Auge sah, holte er das erste Wesen aus seinem durch den zeitlichen Unterschied verzerrten Blickfeld in unsere Welt.

Eine riesige mit Hörnern ausgestattete Echse, groß wie ein Rammbock, und mit einem gigantischen Schild am Hinterkopf. In seinem Übermut hatte der Wildmagier nicht auf die schiere Größe der Echse geachtet. Als sie aus dem Riss, der als Portal zur zeitlich fernen Welt diente, in den Käfig befördert wurde, zerbarst dieser unter lautem Donner in alle Richtungen. Vielleicht war es dieser Knall oder das Gefühl der Entwurzelung aus der eigenen Wirklichkeit - jedenfalls toste das Ungetüm erschrocken, aber auch wütend los und stieß dem Magier eines seiner langen Hörner direkt durch die Augenhöhle.

Die Geschichte endet damit, dass man die Trümmer des Käfigs samt eines Skelettes heute noch an einem Felshang entdecken kann. Der Wüstenwind trug jedoch dazu bei, dass jede Spur der Riesenechse nach kurzer Zeit im Sand verwehte. Manchmal jedoch, so die Legende, könne man sie noch als Berg in der Wüste am Horizont entdecken.