Enderal:Tagebuch des Apothekarius

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Tagebuch des Apothekarius

Bücher Tagebuch des Apothekarius
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
24
Autor
Mîail
Bemerkungen

Tagebuch des Apothekarius ist ein Buch in Enderal – Die Trümmer der Ordnung.


Fundorte


Inhalt

Tagebuch des Miail

In diesem Buch werde ich die Erfahrungen meiner Reise festhalten. Ich breche mit schwerem Herzen auf, doch ich kann die Hilflosigkeit nicht länger ertragen. Nur hier zu sitzen, in unserem Kloster, und zu Malphas zu beten, dass er uns von dieser Geißel, die uns plagt, erlösen soll, ertrage ich nicht länger. Ich muss etwas tun, und dieser Wille lässt mich nicht ruhen, und so werde ich mich auf den Weg nach Ark machen, in der Hoffnung, dass ich irgendwas bewirken kann.

Tag 3 meiner Reise.

Bisher war meine Reise, zum Glück, ereignislos. Natürlich ist das Gebirge auch relativ abgeschieden, aber die Straßen sind heutzutage auch nicht mehr die sichersten. Ich habe Hinweise erhalten, dass es in der Nähe von Nebelhaim einen reisenden Händler gibt, der sich damit brüstet, sehr alte Aufzeichnungen und Skripturen zu besitzen. Ich sollte dem nachgeben, wer weiß, was man in diesen alten Texten finden kann.

Tag 5 meiner Reise.

Nebelhaim liegt noch weit entfernt, zumindest für jemanden wie mich, der zu Fuß durch die Länder zieht. Mit einem Pferd oder einer Rutsche würde es sicher

schneller gehen, aber ich sollte mein Gold sparen, wenn ich an diese Aufzeichnungen kommen will. Um sie zu übersetzen, muss ich vermutlich auch einen Gelehrten finden. Vielleicht kann ich in der örtlichen Taverne einen Tipp bekommen, wo man so jemanden finden kann.

Tag 6 meiner Reise.

Zu wandern hat sich gelohnt. Ich habe eine Wiese mit Kräutern entdeckt, unter denen auch einige seltene Pflanzen waren. So konnte ich meinen Vorrat aufstocken, und vielleicht kann ich sogar ein paar Tinkturen mixen, die ich in der nächsten Stadt verkaufen kann.

Tag 7 meiner Reise.

Endlich! Ich bin in Nebelhaim! Der Händler hat einen horrenden Preis verlangt, aber ich habe ein Bündel alter Seiten erstanden, die aus einem Buch zu stammen scheinen. Es gibt ein paar Skizzen in den Aufzeichnungen. Wenn ich die richtig verstehe, dann scheint es sich um eine Art Abhandlung über Pflanzen zu handeln. Wer weiß, was sich in den Texten verbirgt? Ich werde heute Nacht in der Taverne im Ort übernachten und versuchen, einen Übersetzer für die die Seiten zu finden. Der Moment bietet sich an, da ich meiner Familie ohnehin versprochen hatte, ihnen so bald wie möglich von meiner Reise zu berichten, und dieser Fund ist ein froher Anlass für eine Nachricht nach Hause.

Tag 8 seit meinem Aufbruch.

Ich konnte einen Gelehrten finden, der zumindest ein wenig Pyräisch lesen kann. Besser als gar nichts. Teuer war er trotzdem, der Halsabschneider ...

Noch hat er nicht sehr viel entziffert, aber es scheint um Medizin zu geben. Vielleicht sogar eine Art Rezept ... Ich muss das ergründen.

Tag 9 seit meinem Aufbruch.

Heute bin ich nicht weiter gekommen. Ich habe den Tag über Rast in einer Taverne gemacht und das, was von den Aufzeichnungen schon übersetzt ist, studiert. Wenn sie nur schon entziffert wären…

Tag 10 seit meinem Aufbruch.

Viel länger kann ich nicht in dieser Taverne bleiben, sonst reichen meine Groschen nicht bis Ark. Aber ich brauche mehr Zeit ... Der Gelehrte hat inzwischen alles übersetzt, was er konnte. Der Text hat noch viele Lücken, aus denen er sich keinen Reim machen konnte, aber damit werde ich wohl auskommen müssen. Vielleicht kann ich eine Kutsche mieten und die Aufzeichnungen unterwegs weiter lesen.

Tag 12 nach meinem Aufbruch.

Scheerkappe

Baldriswurzeln

Flüsterkraut

Feuerpalmenextrakt


(Tagebuch des Apothekarius Seite 1)

Tag 13 seit meinem Aufbruch.

Bitte, ob Malphas, lass mich ein Gegenmittel finden. Oder zumindest Linderung, eine Möglichkeit, den Fortschritt der Krankheit zu verlangsamen, damit man den Ausbruch etwas eindämmen kann. Im Kloster bangen wir jeden Tag, dass ein Bote aus der Hauptstadt ankommt, um von einem weiteren Krankheitsfall zu berichten. Es ist ein Wunder, dass sie überhaupt noch nach uns schicken, wo doch keiner von uns auch nur das geringste tun kann!

Gebrochene Glieder richten, so dass der Knochen mit der Zeit wieder gerade zusammen wächst? Sehr wohl,

Meydame!

Euer Kind hat giftige Beeren gegessen? Bangt nicht, Messere, drei Tropfen dieser Medizin am Tag und euer Sonnenschein wird bald genesen!

Doch dieses Fieber, dieser Wahnsinn, keiner kann ihn aufhalten. Das kann ich nicht akzeptieren!

Nach langer Forschung habe ich alte Aufzeichnungen gefunden, die von einem Kräuterextrakt berichten, den die Pyräer verwendet haben. Er soll den Geist befreien und den Kopf reinigen von Knochen mit der Zeit wieder gerade zusammen wächst? Sehr wohl, Meydame!

Euer Kind hat giftige Beeren gegessen? Bangt nicht, Messere, drei Tropfen dieser Medizin am Tag und euer Sonnenschein wird bald genesen! Doch dieses Fieber, dieser Wabnsinn, kemer kann ihn aufhalten. Das kann ich nicht akzeptieren!

Nach langer Forschung habe ich alte Aufzeichnungen gefunden, die von einem Kräuterextrakt berichten, den die Pyräer verwendet haben. Er soll den Geist befreien und den Kopf reinigen von allem störenden könnte das ein Gegenmittel sein? Dem roten Wahnsinn werden die Pyräer nicht zum Opfer gefallen sein, wenn man den Erzählungen glauben darf. Eine so mächtige Zivilisation könnte die Mittel besessen haben, die es braucht, diesem Gräuel Herr zu werden Glücklicherweise habe ich endlich mein

Ziel erreicht. Ich bin am Gräberpfad angelangt, wo angeblich alte pyräische Ruinen liegen sollen wenn Malphas es so will, werde ich dort vielleicht endlich ein Gegenmittel finden. Ich werde noch eine Nacht hier ruhen und mich dann aufmachen, dem alten Gemäuer seine Geheimnisse zu entlocken.


(Tagebuch des Apothekarius Seite 2)

14. Tag seit meinem Aufbruch.

Diese Ruinen sind definitiv pyräisch. Der beste Beweis ist das Skelett, das ich hier gefunden habe. Einen Menschen solcher Größe findet man heutzutage auf ganz Enderal nicht mehr. Wer er wohl war?

Ich bin zwar gerade erst angekommen, aber schon nach dieser kurzen Zeit habe ich das Gefühl, meine weite Reise hat sich gelohnt. Die Ruinen bergen ein Geheimnis, und es ist fast, als ob die Steine zu mir sprechen würden, mich rufen würde, ihnen ihr Geheimnis zu entlocken. Manchmal ist mir fast, als würde ich eine Stimme hören, aber das muss ich mir einbilden.

Oder kann es wirklich sein? Bilder erscheinen mir vor Augen wie Erinnerungen, aber ich habe diese Orte noch nie gesehen. Drei Ringe, die im Himmel stehen. Ein sanfter Aufstieg, ganz nach oben, auf-goldenen Flügeln.

Das sind doch nicht meine Erinnerungen ? Was hat das nur zu bedeuten? Vielleicht sollte ich die Ruinen weiter erkunden. Vielleicht will irgendetwas mir den Weg zu dem Heilmittel zeigen.


(Tagebuch des Apothekarius Seite 3)

Ich kann mich erinnern, wie ich hier schon ein Mal lang gegangen bin. Aber ich war hier nie zuvor. Die Gänge kommen mir nur so bekannt vor... Je mehr ich über die Kräutermixtur nachdenke, je mehr ich grübele, ob ich hier das Rätsel um das eventuelle Gegenmittel lüften kann, desto mehr Bilder tauchen vor meinen Augen auf. Erinnerungen, die nicht mir gehören, vertraute Bilder, die ich nie gesehen habe. Ich wollte kurz rasten, da es viel Kraft gekostet hat, die Ruine zu durchsuchen, aber als ich meine Augen schloss, kamen mir Visionen, wie ein riesiger Pfahl sich durch meinen Kopf bohrt, wie mein Blut, das aus der Wunde strömt, zerläuft, und aus den Überresten sprießen blaue Kristalle wie Blumen. Der stechende Schmerz in meinem Schädel bat mich hochschrecken lassen, und ich habe das Gefühl, dass ich hier keine Bast finden werde, bis ich nicht weiß, woher diese Bilder kommen.

Immer wieder sehe ich diesen Pfahl. Riesig, kalt, ragt er aus einem Feld von blauen Kristallen in die Luft.


(Tagebuch des Apothekarius Seite 4)

Die Bilder werden immer wirrer, immer durchdringender. Ich denke zurück an zu Hause, bevor ich auf diese Reise aufgebrochen bin, doch statt dem Kloster sehe ich nur diese Ruinen, tote Steine, die von der Zeit gebrochen in Trümmern liegen, von Pflanzen überwuchert. Ich denke an die Geburt meiner Tochter, aber ich kann mich an ihr Gesicht nicht erinnern. Da ist nur diese unglaubliche Leere.

Ich muss das Heilmittel finden, ich bin so weit gekommen, jetzt kann ich nicht mehr aufgeben! Diese Visionen werden mich nicht aufhalten, aber ich fühle, dass sie das nicht wollen, denn sie zeigen mir immer wieder neue Orte, führen mich zu neuen Verstecken. Mein Kopf dröhnt von den Visionen, und als ich mir das Gesicht mit Wasser kühlen will, sehe ich plötzlich, wie das Wasser anstatt von meiner Haut abzuperlen sich in sie hineinfrisst. Ein reißender Strom frisst sich in meine Haut und gräbt einen tiefen Krater durch mein Fleisch. Der Schmerz lässt mich fast ohnmächtig werden.

Wenn diese Bilder Erinnerungen sind, die nicht meine sind - wem gehören sie dann ? Welche arme Seele hat solche Erinnerungen? Hat das etwas mit dem Kräuterextrakt zu tun? Wenn ja … was?


(Tagebuch des Apothekarius Seite 5)

Ich springe durch buntes Laub. Ich rannte zusammen mit den Bären über Steine. Ich fliege empor, hoch über alles andere, bis dicht unter den orangenen Himmel. Vorsicht, Achtung, sonst stürze ich ab ..

Nein, halt, das bin nicht ich ich habe diesen Ort nie gesehen, ich war nie zuvor hier, ich bin hier aufgewachsen. Meine Mutter ruft mich, ich muss aufhören zu spielen. Ich kenne diese Frau nicht. Wieso schaut sie so traurig? Ich bin gleich da, Mutter. Wieso tut mir mein Kopf so weh? Ich habe einen bitteren Geschmack im Mund, ekelhaft und schwer, und es braucht all meine Kraft, um mein Essen bei mir zu behalten. Nein, balt, Mama, mach das nicht, ich will das nicht. Dieser Ort treibt mich in den Wahnsinn. Ich muss sein Geheimnis ergründen, bevor es zu spät ist. Wer weiß, ob es das nicht schon ist.


(Tagebuch des Apothekarius Seite 6)

Tag 15.

Ich will nicht weg, Mama. Ich will bei euch bleiben. Ich muss das Heilmittel finden. Ich muss einen Weg finden, den roten Wahnsinn zu heilen. 'Ich will das nicht trinken, Papa, lass mich los! Dieser bittere Geschmack, immer stärker, immer mehr ich kann nicht atmen, Fäule füllt meine Lungen, nein Mama, nein Papa, NEIN Ich weiß nicht, wie ich hier her gekommen bin. Meine Erinnerungen sind wie Buchseiten in einem Sturm, wild durcheinander fliegen sie mir zu, sind es denn wirklich meine ? Ich sehe einen See, und Mamas Gesicht, ihre zarte Haut, ihre riesigen Reißzähne. Die Steine dort unten sehen so einladend aus, nur ein Schritt vorwärts, dann ist alles vorbei ... Keine Schmerzen mehr ...

Nein, ich muss weiter machen. Diese Visionen wellen mir etwas zeigen. Nur bin ich bereit, es zu sehen? Wenn es mir das Heilmittel gibt, dann muss ich es finden. Langsam zweifele ich nur, ob dieser Kräuterextrakt wirklich das tut, was ich dachte.


(Tagebuch des Apothekarius Seite 7)

Ich kann nichts mehr hören. Mein Kopf ist erfüllt von einem dröhnenden Schreien, das gleichzeitig eine ohrenbetäubende Stille ist. Ich spüre, wie jemand meine kleinen Ärmchen festhält. Hat der Schmerz kein Ende? Ich muss mich wieder und wieder übergeben von dem faulen Geschmack in meinem Mund. Obwohl mein Magen schon lange leer sein muss, spucke ich immer wieder eine hellgrüne Flüssigkeit aus. Hat das den Geschmack verursacht? Mama und Papa haben mich gezwungen, das zu trinken …

Ist das dieses Kräuterelixier ? Wollten mir die Visionen zeigen, was es tut? Ich sehe, wie jemand sich über mich beugt, mein Körper ist zu schwach, um sich zu bewegen, irgendetwas saust auf mein Gesicht zu, und die Schmerzen lassen mich aufschreien. Danach hören die Bilder, die mich in den letzten Tagen gequält haben, auf. Ich bin wieder klar.

Und mein Körper brennt vor Schmerzen. Ich verstehe jetzt, was die Visionen mir zeigen wollten, woher die Erinnerungen stammen, doch ich wünschte, ich wüsste es nicht. Wie soll ich erklären, dass das Heilmittel, auf das wir unsere Hoffnung gesetzt hatten, keines ist? Dass es zwar, wie die Aufzeichnungen gesagt haben, den Geist befreit, aber nicht von Krankheit, sondern auf eine unerwartet und unmenschliche Art?

Was haben sich die Pyräer dabei gedacht? Wie konnten sie so eine Mixtur erschaffen?

Ich kann dieses Wissen nicht in die Welt tragen, es darf nicht gefunden werden, niemals wieder darf jemand dieses Elixier verwenden.

Ich werde dieses Wissen vernichten, koste es, was es wolle. Es tut mir leid