Enderal:Der Pfad, Buch 8: Die Ankunft

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Der Pfad, Buch 8: Die Ankunft

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Literatur Der Pfad, Buch 8: Die Ankunft
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
25
Autor
Unbekannt
Bemerkungen


Fundorte


Inhalt

Vers LIX

Drei Monde waren nun vergangen, seit die Vasallen in See gestochen waren, und einen weiteren Mond nach dem Angriff des Kraken sollte ihre Wegestreue belohnt werden: Im klirrend kalten Winter, in einer sternenklaren Nacht, erschien ein rot leuchtender Stern am Himmel. Sofort wussten sie: Es war der Rote Stern, dem sie zu folgen hatten. Und trotz des schneidenden Windes und des sie umgebenden Eises waren sie frohgemut, wussten sie doch, dass nun nichts mehr zu tun blieb als der Göttlichkeit zu vertrauen. 31 Tage segelten sie - und als ein neues Jahr begann, kam der Moment, den sie ersehnt hatten. Dieser letzte Mond der Reise, mit dem wir heute das Ende eines Jahres feiern, wurde uns so als "Winterstern" bekannt.

Vers LX

Glorreich war der Anblick, der die Vasallen erwartete. Schwankend betraten sie das Land, das sie zu besiedeln hatten. Voller Ehrfurcht und Dankbarkeit fielen sie auf die Knie, hoben die Hände empor, gen Inodan, und dankten den Lichtgeborenen und ihrem Beschützer Malphas für seinen Schutz. Eine großartige Zeit stand bevor. Und in Erinnerung an jene besondere Zeit nennen wir heute die erste Mondwende im Jahr die "Ankunft".

Vers LXI

Einen weiteren Mond lang erforschten die Vasallen die neuen Lande. Wunderbar war die Welt, die ihnen Malphas zum Besiedeln geschenkt hatte! Tiefgrüne Wälder voller Leben überzogen die Hügel. Tiere unbekannter Art huschten durch das Dickicht, und die Seen und Flüsse waren reich an nahrhaften Fischen. Aber groß war das Land, das es zu erschließen galt, und Selna war klar, dass es eines Refugiums bedurfte, von dem aus die Vasallen ihre Erkundungen nach einem geeigneten Ort für die neue Hauptstadt beginnen konnten. In einem uralten Wald voller knorriger Bäume, deren Blätterrauschen im Wind an ein Flüstern erinnerte, wurden sie schließlich fündig. Und es war in diesem Moment, als Selna den Spaten in die Erde stieß, um die erste Palisade ihres Stützpunkts zu errichten, dass Malphas ihr eine Eingebung sandte: Enderal, das Land der tausend Blätter - dies sei der Name des neuen Reiches, das die Jahrtausende überdauern sollte. Jener glorreiche Moment wurde der "Spatenstich" genannt, und nach ihm benannten die Chronisten den zweiten Mond eines neuen Jahres.

Vers LXII

Mehrere Wochen verharrten die tapferen Pioniere in ihrer neuen Zuflucht, denn trotz aller Reichtümer, die das fremde, wilde Land bot, waren da auch Gefahren, denen es zu trotzen galt. Gigantische Vögel, teils Ziege, teils Adler, teils Echse, durchstreiften die Himmel und verschlangen mannsgroßes Vieh mit einem Biss. Große, pechschwarze Wölfe streunten durch die Wälder, deren Fell ihnen den Namen "Schattenwolf" geben sollte. Und obgleich die Vasallen wussten, dass Malphas seine schützende Hand über sie hielt, solange sie ihm und den Göttern Loyalität erwiesen, wussten sie auch, dass sie selbst die Verantwortung für ihr Leben trugen. So errichteten sie Mauern aus Stein, um ihre Zuflucht im Flüsterwald zu schützen, und sie hielten Wache, um die feindseligen Kreaturen zurückzuhalten, während sie sich von den Strapazen der langen Reise erholten. Am Ende des Mondes des Spatenstichs begann Selna, die Erkundung des Landes vorzubereiten.

Vers LXIII

Die Männer und Frauen hatten Selna zu respektieren gelernt, waren sie und Ketaron es doch gewesen, denen sie ihre unbeschadete Ankunft verdankten. Deshalb war sie es auch, die die anschließende Erkundung umsichtig plante. Zum Beginn des neuen Monats zogen die Vasallen in das wilde Land, aufgeteilt in vier Gruppen, während zwei Dutzend Männer und Frauen mitsamt den Kindern und den Alten im Stützpunkt zurückblieben. Dieser Mond ist uns heute als "Die Erschließung" bekannt.

Vers LXIV

Zahlreiche Gefahren mussten die Vasallen bekämpfen und abwenden, während sie das Land erforschten, aber ebenso viele wundersame Anblicke boten sich ihnen dabei: So fanden sie im Süden des Landes eine warme, wunderschöne Heidelandschaft, in der immerzu die Sonne schien. Im Norden fanden sie kalte, verschneite Gebirgsketten. Im Nordwesten fanden sie einen Wald, der in goldenen, tiefroten Farben erstrahlte, und im Herz des Landes eine Region voller grüner Wiesen und Seen.