Enderal:Der Pfad, Buch 12: Die Sternsommernacht

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Der Pfad, Buch 12: Die Sternsommernacht

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Literatur Der Pfad, Buch 12: Die Sternsommernacht
Daten
Gewicht Gewicht
1
Wert Wert
3
Autor
Unbekannt
Bemerkungen


Fundorte


Inhalt

Vers XC

Gestärkt und voller Vertrauen in die Weisheit Malphas' gingen die Vasallen, aus denen nun die Gemeinschaft der Endraläer erwuchs, aus den mühevollen Zeiten des Aufbaus und des Verrats hervor.

Vers XCI

Die Stadt unter dem Sonnentempel wuchs und wurde von Tag zu Tag prächtiger. Ihre Bewohner tauften sie Ark, die Stadt, die ewig bestehen und niemals vergehen solle, bewacht von dem Herrn Malphas für alle Zeiten.

Vers XCII

Und das Land um Ark, das vom heiligen Wasser des Larxes fruchtbar gemacht worden war, schenkte den Menschen eine Ernte, wie sie sie noch nie zuvor erblickt hatten. Vergessen waren Hunger und Entbehrung, und Brot und Früchte bedeckten die Tische aller, vom Tempel bis zum einfachen Haus am Rande der Stadt. Seit dieser Zeit wird der siebente Mond des Jahres "Erste Ernte" genannt.

Vers XCIII

Die Vasallen dankten Malphas für seine Gaben und richteten ihm zu Ehren ein großes Fest am Fuße des Sonnentempels aus. Da sprach der Lichtgeborene ein letztes Mal aus dem Munde Selnas: "Nun habt ihr euch dieses Land untertan gemacht. Es ist eure neue Heimat, und die Fäden, aus denen die Zukunft Enderals gesponnen wird, liegen in eurer Hand. Wisset jedoch, dass ihr, so ihr denn wegestreu bleibt, für alle Zeiten unter meinem Schutz stehen werdet. Und bin ich auch nicht vor euren Augen, lebt doch stets meine Tugend."

Vers XCIV

Nach diesen Worten des Lichtgeborenen sprach Selna in ihrer eigenen Stimme zu den Vasallen: "Kommt in einem Mond wieder an diese Stelle, und bringt eure Familien mit, so dass wir alle, bis auf den Letzten, hier zusammenkommen. Wir werden Malphas zu Ehren ein gemeinsames Gebet sprechen und ihm unsere Treue versichern."

Vers XCV

Selna bereitete nun die Zeremonie vor und versammelte jene, die mit ihr zusammen den Heiligen Orden aufbauen sollten. Sie hielt ihren Sohn auf dem Arm und sprach zu den Hütern: "Seht her, dies ist mein Sohn. Er wird nach Malphas' Willen der erste Großmeister des Ordens, und er wird, wenn die Zeit gekommen ist, seinen Nachfolger bestimmen. Noch ist er ein Säugling, und ich werde ihn alles lehren, was ein wegestreuer Endraläer lernen muss. Die ersten Geschichten, die er vernehmen wird, werden jene von unserer Reise in dieses Land sein. Er soll sie, sobald er der Schrift mächtig ist, niederschreiben und dem Chronikum übergeben, so dass dort das Heilige Werk für alle Endraläer vervielfältigt werde. Das Heilige Schriftwerk wird den Namen 'Der Pfad' tragen, und so taufe ich meinen Sohn, den ersten Großmeister des Heiligen Ordens, Dagis, den Schreiber."

Vers XCVI

Täglich versammlte Selna nun die Ordenshüter um sich und rezitierte die Worte, die später von ihrem Sohn als "Der Pfad" niedergeschrieben werden sollten. So kam es, dass alle Mitglieder des Ordens die Heiligen Worte in ihrer Gesamtheit aufsagen konnten, und so soll es bis zum Ende der Zeit sein. Die Schreiber des Chronikums begannen nun, Gesetze aus der Weisheit von Malphas' Worten zu verfassen, und sie schrieben Begebenheiten auf, die den Endraläern als Exempla für ein wegestreues Leben dienen sollten. Ins ganze Land wurden die Schriften gebracht, um auch jenen, die fernab von Ark und vom Tempel lebten, die Weisheit des Lichtgeborenen zuteil werden zu lassen. Keiner der Scribenten jedoch brachte auch nur ein Wort des Pfades selbst zu Papier, denn dies sollte Dagis, dem Großmeister, sobald er das geschriebene Wort erlernt hatte, vorbehalten sein.

Vers XCVII

Und Selna, die erste Truchessa, ahnte, dass die Zahl jener, die dem Heiligen Orden beitreten wollten, groß sein würde, doch nur wenige davon sollten erwählt werden. Sie verfügte, dass eine lange Lehrzeit mit einer strengen und schwierigen Prüfung des Geistes beendet werden sollte, um unter all den Novizen, die Hüter werden wollten, nur die besten und treuesten auszuwählen.

Vers XCVIII

In der wärmsten Zeit des Sommers wurde schließlich die große Zeremonie zu Ehren Malphas' abgehalten, in der die Endraläer ihm ihre ewige Treue schworen. Der Tempel ward geschmückt mit Fahnen, auf denen ein Sonnenauge zu sehen war, welches das Licht und die Weisheit, die Malphas ausstrahlt, symbolisierte. Und eine Schlange war zu sehen, die, zu einem Kreis geformt, den Anfang und das Ende symbolisierte, denn Malphas vereinigte beides in sich.

Vers XCIX

Alle Endraläer waren gekommen und hatten sich vor dem Tempel versammelt. Am Abendhimmel leuchtete wildes, rotes Sternenfeuer, und so wird der achte Monat, der das Jahr vollendet und in dem seitdem dieses Fest begangen wird, "Sternsommernacht" genannt. Die Gemeinschaft der Wegestreuen rezitierte nun wie mit einer einzigen, gewaltigen Stimme die heiligen Worte, welche Selna vorsprach, und mit denen bis ans Ende der Zeit der Lichtgeborene Malphas geehrt werden soll:

Vers C

"Du bist mein Licht, mein Schimmer am Horizont. Dein Name ist mein Sakrament, und deinen Pfad will ich ehren ... im Leben und im Tod."

Vers CI

"Möge dein Licht mich leiten."